Expat: Wie kann man Kontakt zu Familie und Freunden in der Heimat halten?
Der Umzug nach Deutschland ist mit mehr oder weniger Mühe zu bewältigen. Was dagegen oft über Jahre und Jahrzehnte erhalten bleibt, ist die innere Verbundenheit zur alten Heimat. Das beste Beispiel hierfür findet sich in den Spätaussiedlern, die seit den 50er Jahren ihren Lebensmittelpunkt nach Deutschland verlegen. Wie es diesen Menschen gelingen kann, den Kontakt zu Familie und Freunden nicht zu verlieren, zeigt der folgende Ratgeber.
Blogs bieten einen Einblick in das eigene Leben
Der Unterschied zwischen einem Leben in Russland oder der ehemaligen Sowjetunion im Vergleich zu Deutschland fällt oftmals sehr gravierend aus. Menschen aus der Heimat sind mitunter mit den bürokratischen Hürden oder auch anderen Bereichen des täglichen Lebens weniger vertraut als die ausgewanderten Verwandten und Freunde. Eine moderne Art und Weise vom eigenen Leben zu berichten geschieht mithilfe von Blogs.
Diese Mischung aus Tagebucheintrag und schriftlicher Dokumentation bietet zudem eine gute Gelegenheit weiterhin die Heimatsprache zu verwenden und somit weder das Schreiben noch Lesen dieser Sprache zu verlernen. Über vorhandene Kommentarfunktionen haben Familie und Freunde aus der Heimat die Möglichkeit, eine Nachricht unter den Blogeinträgen zu hinterlassen. Diese Kommentare zu lesen, stellt auch eine Rückmeldung dar, um zu überprüfen wie gut der Blog in der Heimat ankommt.
Videotelefonie erhöht das Gefühl der Verbundenheit
Während Telefonaten nur die Stimme des Gesprächspartners zu hören, gehört der Vergangenheit an. Deutlich mehr im Fokus steht auch bei Aussiedlern in Deutschland die Verwendung der Videotelefonie. Moderne Kamerahandys erlauben es zeitgleich mit der Stimme auch ein Bild des Anrufers zu übertragen. Da nicht selten Jahre zwischen den einzelnen Besuchen in der alten Heimat liegen, vereinfacht es diese Art des Telefonierens nicht nur über Bilder Veränderungen mitzuerleben. Von neuen Frisuren bis zum Kontakt zu den jüngsten Familienmitgliedern hilft die Videotelefonie, die vorhandene Distanz besser zu überbrücken.
Zeitschriften halten über die wichtigen Neuigkeiten auf dem Laufenden
Die Aussiedlung nach Deutschland kann mit mehreren Hürden verbunden sein. Eine dieser Hürden findet sich in Form der deutschen Sprache. Damit Sprachbarrieren nicht daran hindern, die Nachrichten in Deutschland zu verstehen, wurden Magazine wie der Aussiedlerbote gegründet. Darin finden sich aktuelle Nachrichten sowohl in deutscher als auch russischer Sprache. Diese Artikel können natürlich über die Onlineausgaben mit Menschen geteilt werden, die noch im Heimatland leben. Auf diese Weise findet sich schnell ein passendes Gesprächsthema und die Gespräche kreisen sich nicht nur um die gleichen Themen.
Interessieren sich Familienmitglieder oder Freunde ebenfalls für ein Leben in Deutschland, bringt das Lesen von Publikationen wie der Aussiedlerbote noch einen weiteren Vorteil mit sich. Die Menschen erfahren durch das Lesen der Artikel zeitgleich mehr über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und haben die Gelegenheit sich einen ersten Eindruck zu bilden.
Handschriftliche Briefe sind eine gute Abwechslung
Nach einer Auswanderung fehlen nicht selten die Treffen mit Familie und Freunden am meisten. Hinzukommt das Gefühl, dass sich die Lebenswege nach einiger Zeit immer stärker voneinander unterscheiden. Um sich mehr in den Alltag der Menschen in der Heimat zu integrieren, kann es helfen Briefe oder auch Postkarten zu schicken. Diese handschriftlich verfassten Nachrichten erlauben es nicht nur am Telefon oder über das Internet in Verbindung zu bleiben. Der persönliche Kontakt per Brief ist zudem ein Erinnerungsstück, den die meisten Menschen auch heute noch in Ehren halten.
Briefe sind speziell in Russland ein gutes Kommunikationsmittel, da die russische Regierung ein eher zwiespältiges Verhältnis zu den sozialen Medien wie Facebook und Twitter besitzt. Auf diese Weise Kontakt zu halten, erweist sich häufig als schwierig. Unerlaubt diese Seiten zu benutzen, ist nicht selten mit negativen Folgen behaftet, sodass die Briefe auch als sichere Kommunikation zu bewerten sind.